So viel Pflege braucht Ihr Fahrrad

Früher waren viele Radfahrer zugleich Bastler, die ihre Heimwerker-Ambitionen auch auf das Fahrrad ausdehnten. Heute überlassen immer mehr Menschen die regelmäßige Wartung der Fachwerkstatt, teils, weil die Technik am Rad komplizierter geworden ist, teils weil die Menschen auf mehr Komfort in ihrer Freizeit setzen. Was man aber schon noch selbst machen sollte, ist die richtige Pflege.

Darunter fällt insbesondere das Sauberhalten. Wer immer nur bei schönem Wetter unterwegs ist und nie abseits der Straße, hat hier sicher wenig zu tun. Allwetterfahrer müssen schon öfter zum Lappen greifen. Für die Reinigung der Oberflächen genügt in der Tat warmes Wasser. Den Gartenschlauch auf Druckstrahl zu stellen, ist keine gute Idee; es dringt Wasser in die Lager ein. Wenn man ganz penibel sein will, schützt man die gereinigten Metalloberflächen (also Rahmen, Gepäckträger, Lenker, Vorbau etc., aber nicht die Felgenflanken) mit Wachs.

Die Antriebsteile (Schaltung, Kette, Umwerfer, Zahnkranz, Kettenblätter) säubert man mit Bürste und biologisch abbaubarem Kaltreiniger. Für die Kette kann man sogar eine Vorrichtung kaufen, bei der jene durch ein Reinigungsbad läuft. Anschließend wird die Kette mit einem Kettenfett geschmiert, das die Kette längere Zeit vor Schmutz und Korrosion schützt, Wasser abweist und sie reibungsarm über die Zahnräder laufen lässt. Hier darf man kein Öl einsetzen, denn es nimmt Schmutz an und verbindet sich mit ihm zu einer Schmirgelmasse. Gefettet werden sollten auch Brems- und Schaltzüge sowie Schraubgewinde und der Teil der Sattelstütze, der im Rahmen steckt.

Fit durch den Winter

Was macht man mit einem Fahrrad eigentlich im Winter? Darauf gibt es im Prinzip zwei Antworten: In den Winterschlaf schicken – oder weiter fahren. Für beide Fälle gilt die Frage: Muss man etwas Besonderes beachten?

Eigentlich muss man kaum etwas anders machen. Wenn aber Schnee fällt sind die Anforderungen an die Pflege erhöht, denn nicht nur Schneematsch und Pfützen bedrohen das Fahrrad, sondern auch Salz und Splitt. Die normalen Pflegemaßnahmen wie das Fetten der beweglichen Teile und das Wachsen der Metalloberflächen (siehe Fahrrad richtig pflegen) gelten auch hier; man muss sie nur häufiger durchführen. Auch muss das Fahrrad in kürzeren Intervallen gereinigt werden.

Außerdem werden die Reifen vom Splitt zusätzlich bedroht; es lohnt sich also, sie regelmäßig zu kontrollieren, ob sich etwas im Profil festgesetzt hat. Übrigens gibt es Spike-Reifen für Fahrräder. Mit denen gewinnt man auf glatten Straßen erheblich an Sicherheit. Fast überflüssig ist es zu erwähnen, dass man im Winter besonders auf seine Sichtbarkeit achten muss. Zusätzlich zu den vorgeschriebenen Beleuchtungseinrichtungen sollte man beispielsweise Reflexbänder über der Jacke oder Hose tragen. Und den Helm natürlich nicht vergessen!

Wer seinem Fahrrad lieber eine Winterpause gönnt, sollte es noch einmal normal säubern und pflegen (siehe oben) und dann an einem trockenen Ort wegstellen. Man kann es auch zusätzlich in eine Decke einwickeln. Holt man das Fahrrad im Frühjahr wieder hervor, sollte man es vor der ersten Fahrt routinehalber durchsehen – beispielsweise, ob alle Schrauben fest sitzen und Schaltung und Bremsen richtig eingestellt sind. Vor allem aber muss der Luftdruck der Reifen geprüft werden, denn bei so langem Stehen entweicht immer etwas Luft. Manche Experten empfehlen auch, das Rad aufzuhängen oder es wenigstens von Zeit zu Zeit umzustellen, damit es nicht monatelang auf denselben Stellen des Reifens steht.

Das E-Bike im Winter

Im Gegensatz zum normalen Fahrrad gibt es beim E-Bike/Pedelec etwas mehr zu beachten.
Sollten Sie in der Herbst- und Winterzeit Ihr E-Bike nicht mehr regelmäßig bzw. gar nicht nutzen, sollten Sie folgendes beachten:
  • Beachten Sie unbedingt die individuelle Bedienungsanleitug Ihres E-Bikes.
  • Bauen Sie den Akku vom E-Bike ab.
  • Lagern Sie den Akku nicht unter 10° Celsius, da Frost diesen beschädigen kann - z.B. bei einer Lagerung in der Garage die Temperatur kontrollieren.
  • Lagern Sie den Akku nicht über 30° Celsius, da er sonst schneller altert.
  • Laden Sie den Akku regelmäßig auf (ca. alle 1-2 Monate).
  • Achten Sie beim Aufladen darauf, dass er nicht ganz voll wird. Eine 3/4 Aufladung ist ausreichend.

So werden Sie die volle Akku-Leistung auch nach dem Winter noch nutzen können.

Achtung: einige Akkus sind mit Sensoren ausgestattet. So kann eine ordnungsgemäße Ladung und Handhabung vom Hersteller kontrolliert werden. Bei Nichtbeachtung der Bedienungsanleitung kann unter Umständen sogar die Garantie verfallen.

 

 

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