Wer mehr Komfort an seinem Fahrrad haben möchte, muss nicht zwingend
ein neues Fahrrad kaufen. Er kann auch sein bestehendes nachrüsten,
wenn sein Herz an ihm hängt und er nicht wechseln will. Allerdings
sollte das Fahrrad grundsätzlich auf der Höhe der Zeit sein; ein 20
Jahre altes Modell ist keine geeignete Grundlage für Nachrüstungen.
Viele setzen auf mehr Komfort durch eine Federgabel und/oder eine
gefederte Sattelstütze. Allerdings muss das Fahrrad für die Nachrüstung
geeignet sein. Eine gefederte Sattelstütze hat in der Regel drei bis
vier Zentimeter Federweg; entsprechend muss sie aus dem Sattelrohr des
Rahmens herausragen. Wer sein Fahrrad mit einer für ihn eher hohen
Rahmenhöhe gekauft hat, der wird feststellen, dass schon die bisherige
Sattelstütze kaum ausgezogen ist. Dann fehlt der Spielraum für den
Federweg.
Genauso verhält es sich mit der Federgabel. Hier entsteht der
Federweg dadurch, dass das Tauchrohr in das Standrohr hineingleitet und
wieder heraus. Dafür braucht man Platz. Der nachträgliche Einbau einer
Federgabel verändert also die Geometrie. Ob das bei Ihrem Fahrrad
funktioniert, verrät Ihnen Ihr Fahrradspezialist vor Ort.
Grundsätzlich sollte man jedenfalls zu den besseren Ausführungen
greifen. Federgabel und gefederte Sattelstütze sollten auf das
Körpergewicht einstellbar sein, beispielsweise durch austauschbare
Federelemente in verschiedenen Härten. Sonst sackt der schwere Fahrer
gleich ein oder beim leichten Fahrer tut sich überhaupt nichts. Sehr
gute Federgabeln haben ein Lockout, man kann sie also blockieren, um
bergauf kein Wippen zu haben, wenn man verstärkt in die Pedale tritt
und am Lenker zieht. Ganz komfortabel ist es, wenn man den Lockout per
Fernbedienung vom Lenker aus betätigt.
Mehr Komfort entsteht aber auch durch die Verbesserung der
Kontaktpunkte am Fahrrad. Vielen Menschen verleiden Po-Schmerzen das
Radfahren. Dabei gibt es immer mehr Sättel, die nach neuesten
Erkenntnissen gestaltet sind, komfortabel, aber mit fester Führung. Gel
heißt hier das Zauberwort, aber Gel ist nicht gleich Gel. Entscheidend
ist die Beratung im Fachhandel und die Möglichkeit, einen Sattel auch
noch mal umtauschen zu können. In manchen Geschäften wird das Gesäß
vermessen und der Sattel danach ausgewählt. Übrigens: Ledersättel
passen sich dem Gesäß des Fahrers an und sehen obendrein edel aus.
Für Lenkergriffe gilt im Übrigen das gleiche. Runde Lenkergriffe
sind letztlich anatomischer Unfug. Es gibt eine neue Generation
ergonomisch geformter Lenkergriffe, die man auch über längere Strecken
beschwerdefrei fahren kann. Wer es ganz besonders mag, kann auch Griffe
aus Leder oder Kork wählen.
Übrigens spielt auch die Lenkerform in den Komfort hinein. Ob man
Renn-, Touren- oder Multifunktionslenker bevorzugt, muss man ebenfalls
für sich selbst herausfinden, denn genau wie beim Sattel spielt auch das
persönliche Empfinden eine Rolle.