Die engagierten Fahrradhändler raten ihren Kunden zu hochwertigen Fahrrädern, an denen sie lange Freude haben – aber nur, wenn sie nicht abhanden kommen. Wird ein teures Fahrrad gestohlen, sitzt der Frust tief und der Bestohlene kauft das nächste Mal nur ein billiges Rad. Wie kann man sein Fahrrad schützen?
Ein Fahrradschloss ist unentbehrlich. Es gibt zwar keinen absoluten Schutz. Der Fachmann spricht hier aber vom sogenannten Zeitwiderstand, also der Zeit, die man zum Knacken eines Schlosses benötigt. Hochwertige Markenschlösser halten die drei oder vier Minuten stand, die ein Dieb erfahrungsgemäß in ein Objekt investiert. Routinierte Diebe überblicken die Fahrräder einer Fahrradabstellanlage und erkennen rasch, welche schlechter gesichert sind. Gehört Ihres nicht dazu, wird er bei Ihnen vielleicht gar nicht erst anfangen.
Die etablierten Markenhersteller teilen ihre Schlösser in Sicherheitsstufen ein, die auf der Verpackung stehen. Denn in Ostfriesland ist die Diebstahlgefahr nicht so hoch wie in bestimmten Vierteln von Berlin. So vermeidet man Overkill. Natürlich hängt die benötigte Sicherheitsstufe auch etwas davon ab, wie lange man sein Velo alleine lässt. Abstellen über Nacht ist etwas anderes als Abstellen vor dem Supermarkt.
Bei den Formen geht der Trend in jüngster Zeit zum Panzerkabelschloss, denn es verbindet hohe Aufbruchsicherheit mit flexibler Handhabung. Bügelschlösser gelten aber immer noch als Referenz in der Oberklasse, man sollte aber unbedingt die längeren Varianten kaufen, sonst kommt man nicht um Fahrrad plus Laternenpfahl herum. Und dass der „mit hinein“ gehört, hat sich herumgesprochen: Es reicht nicht, ein Fahrrad abzuschließen, man muss es anschließen.
Hochleistungsschlösser sind sperrige Gegenstände. Man kauft den passenden Halter am besten mit; damit hat das Schloss einen festen Platz am Rahmen oder Gepäckträger. Es gibt inzwischen auch zusammenlegbare Bügelschlösser im Stile eines Zollstocks. Sie haben den Vorteil, dass man sie auch gut in eine Tasche packen kann.
Für das kurzzeitige Sichern würde auch ein Ringschloss genügen, das am Rahmen befestigt ist. Man schiebt den kreisförmigen Metallstift aus der Halterung durch die Speichen des Hinterrades, das Fahrrad kann nur weggetragen, aber nicht weggerollt werden – die typische „Bäcker-Lösung“.
Bei sehr hochwertigen Fahrrädern müssen auch teure Teile gesichert werden, die leicht demontiert werden können: Sattel und Laufräder vor allem. Das kann man mit einem langen, dünnen Seilschloss tun; manche bevorzugen spezielle Schnellspannsicherungen. Denn Sattelstütze und Laufräder verschwinden deshalb so leicht, weil man dort nur den Schnellspannhebel herausnehmen muss. Das wird dann durch einen Mechanismus im Inneren der Konstruktion unterbunden.